Wenn in einer Abwasserleitung ein Problem auftritt, war dieses früher nur unter großem Aufwand zu identifizieren und zu beheben. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Da die Rohre entweder in den Wänden eines Hauses oder unter der Erde verborgen liegen, ist es sehr schwierig in sie hineinzuschauen. Dies gilt insbesondere dann, wenn vollkommen unklar ist, wo genau das Problem liegt. Zum Glück haben Klempner der Gegenwart viele technische Hilfsmittel, die ihnen diese Aufgabe erleichtern. Wenn der Verdacht besteht, dass ein Rohr beschädigt ist, wird dieses zunächst gereinigt und einer Druckprüfung unterzogen. Sollte das Wasser auch danach gar nicht oder nur schlecht ablaufen, setzt der Fachmann eine Kanalkamera ein.
Was ist eine Kanalkamera und wie wird sie eingesetzt?
Eine Kanalkamera hat große Ähnlichkeiten mit einer Webcam. Sie hat ungefähr die gleiche Größe und Form. Allerdings ist sie technisch besser ausgestattet. Ihr Kopf kann beispielsweise um 360 Grad gedreht werden. Außerdem befindet sich neben dem Kamerakopf eine LED-Leuchte. All das dient dazu jeden Winkel der Rohre genau aufnehmen zu können. Durch ein langes Kabel ist die Kamera mit einem Monitor verbunden. Auf diesem Kontrolliert der Fachmann die Leitungen. Sobald er eine Verstopfung, einen Riss oder eine andere Auffälligkeit entdeckt, macht er einen Screenshot. Gleichzeitig speichert er den GPS-Standort des Problems. Auf diese Weise sammelt er genug Daten, um genau zu wissen, was für die Reparatur notwendig ist. Im besten Fall kann er diese direkt nach dem Einsatz der Kanalkamera mit Spezialwerkzeugen vornehmen. Für größere Arbeiten werden dagegen einige Tage Zeit und möglicherweise auch Ersatzteile benötigt.